Anwendung in der Medizin

Das Innere unseres Auges und insbesondere die Netzhaut sind unglaublich wichtig für unser Sehen.  Durch grünen Star können wir hier Nerven verlieren, was dazu führen kann, dass wir in gewissen Bereichen unseres Sichtfeldes einfach nicht mehr sehen können. Durch Makuladedegeneration wird bei vielen im Alter die Sehfähigkeit immer schlechter. Durch Diabetes verändert sich dieser Bereich so sehr, dass wir die Krankheit tatsächlich am Auge diagnostizieren können. Und die Liste an beeinträchtigenden Erkrankungen geht noch viel weiter. 

Wir wissen mittlerweile, wie man mitthilfe des OCTs Grenzflächen visualisieren kann. In der Medizin untersuchen wir nun die Grenzflächen im Inneren unseres Auges, indem wir durch die Pupille leuchten, analog dazu, wie sonst Licht in unser Auge fällt, wenn wir sehen. Da wir breitbandiges Licht von relativ geringer Intensität verwenden, ist diese Untersuchung für das Auge nicht schädigend. Das Licht wird nun an den verschiedenen Gewebeschichten im Auge reflektiert und erlaubt uns somit eine 3D darstellung des Inneren des Auges. 

In der Praxis werden meist zwei Bereiche im Auge untersucht:

  • Die Makula: der Ort, auf welchen das Licht geradeaus fällt. Hier haben wir am meisten Sinneszellen um zu sehen. Viele Krankheiten bilden sich hier aus.
  • Der Sehnerv: etwas verschoben zur Makula. Von hier übertragen unsere Nerven das Bild ans Gehirn.

Hierfür können viele unterschiedliche Aufnahmen getätigt werden. Die im Video besprochene Variante ist das "normale" OCT, welches meist als Querschnitt durch einen Teil des Auges dargestellt wird. Hier werden hier die verschiedenen Grenzschichten dargestellt.

Durch die Popularität des OCTs gibt es mittlerweile aber sehr viele Weiterentwicklungen, wie zum Beispiel das sogenannte Angio-OCT. Hier kann man aus der Aufnahme auch auf die Durchblutung des Gewebes zurückschließen. Eine Angio-OCT Aufnahme zeigt uns die Aderhaut und lässt uns somit sehen, ob Teile des Gewebes nicht durchblutet werden. Dies wird in der Praxis mittlerweile auch häufig angewandt.

Abbildung 1 zeigt eine "normale" OCT Aufnahme eines gesunden Auges im Vergleich zu einem Auge mit Makuladedegeneration. Hier sind die Grenzflächen sehr gut zu erkennen, sowie auch die Unterschiede zwischen gesund und krank. 

Abbildung 1: Vergleich gesundes Auge (links) und Auge mit Makuladegeneration (rechts) [1]

Abbildung 2 zeigt eine Angio-OCT Aufnahme des Auges einer Person mit Diabetes. Es ist gut zu erkennen, dass einzelne Adern angeschwollen sind. 

Abbildung 2: Angio-OCT Aufnahme eines Patienten mit Diabetes. [1]

Das folgende Video ist in Kooperation mit der Augenklinik des Städtischen Klinikums Karlsruhe entstanden und zeigt einen Einblick in die Verwendung eines OCT Gerätes sowie in die Diagnostik mithilfe der Aufnahmen. 

[1] Mit freundlicher Genehmigung der Augenklinik des Klinikum Karlsruhe.

Video über die Anwendung von OCT in der Medizin